Franziska Weitzmann, Ihre Expertin für Psychotherapie nach dem Heilpraktiker Gesetz und betriebliches Gesundheitsmanagement

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Therapieverfahren, Symptome ICD10-Störungen & gesundes Arbeiten

Blog-Eintrag 01

So funktioniert EMDR

Das zentrale Element dieser Therapie ist das Arbeiten an unverarbeiteten Erinnerungen. Normale Erfahrungen werden im Gedächtnis gespeichert, indem sie sortiert und mit Inhalten verknüpft werden. So können die Informationen verarbeitet werden und der Mensch erinnert sich an die Erfahrungen. Ein traumatisches Erlebnis wird im Gehirn dagegen nicht wie ein normales Erlebnis einsortiert: Es wird mitsamt allen dazugehörenden Sinneseindrücken und Gedanken separat gespeichert. Die Information kann so nicht verarbeitet werden.

Aktiviert werden kann das traumatische Erlebnis durch Auslösereize: Alles was an das Trauma erinnert – ein Geräusch, ein Geruch, eine Berührung – kann dazu führen, dass Betroffene das Gefühl haben, die Situation erneut zu durchleben. Körperliche Reaktionen wie Atemnot und Herzrasen sowie Angst und Hilflosigkeit können die Folge sein.

Der Ansatz von EMDR

Ziel der EMDR-Therapie ist es, Zugang zu der traumatischen Erinnerung zu erlangen und sie wie eine normale Erinnerung ins Gedächtnis einzusortieren. Dazu ist es notwendig, die Reaktion auf die Erinnerung auszulösen und gleichzeitig das Informationsverarbeitungssystem zu aktivieren. So kann die Erinnerung nachverarbeitet werden.

Im Anschluss an die Psychotherapie sollen sich die Betroffenen nicht mehr wehrlos in die Situation zurückversetzt fühlen, sondern die Erinnerungen normal wahrnehmen und aushalten können: Die Erinnerung an das Trauma ist dann zwar immer noch unangenehm. Aber sie ist nicht mehr so bedrängend und belastet, als ob die Betroffenen direkt unter dem Eindruck des traumatischen Ereignisses stehen würden.

Wie läuft EMDR ab?

Zur Bearbeitung der Erinnerung werden die Betroffenen wiederholt angeleitet, kurzzeitig mit der belastenden Erinnerung in Kontakt zu treten. Gleichzeitig wird eine sogenannte bilaterale Stimulation durchgeführt: Diese besteht aus Augenbewegungen, Tönen, kurzen Berührungen des Handrückens (sogenannte Taps) oder Fingerschnippen. Dadurch scheint im Gehirn ein Informationsverarbeitungsprozess angestoßen zu werden.

Bei EMDR ist es nicht notwendig, das belastende Ereignis detailliert zu schildern.

Wirkmechanismus von EMDR

Der genaue Wirkmechanismus der EMDR-Methode ist bisher nicht klar. Folgende drei Mechanismen sollen bewirken, dass der Betroffene die Erinnerungen an ein Trauma nicht mehr als bedrohlich empfindet:

Die Erinnerungen an das Trauma werden wiederholt in der sicheren Umgebung der Therapie hervorgeholt. Somit verknüpfen sie sich mit dem Gefühl relativer Sicherheit und der Betroffene lernt, dass die Erinnerungen nicht bedrohlich sind.
Die schnellen Augenbewegungen während der Therapie simulieren die Augenbewegungen, die wir im Traum machen. Da im Traum Erinnerungen sortiert und im Langzeitgedächtnis gespeichert werden, soll EMDR so Gedächtnisprozesse anregen und eine schnellere Heilung ermöglichen.
Die rhythmischen Augenbewegungen sollen zur Entspannung verhelfen und die bedrohlichen Erinnerungen an neutrale Reize koppeln.

Wie sind die Erfolgsaussichten?

Nach einer erfolgreichen EMDR-Behandlung erleben die meisten Betroffenen eine entlastende Veränderung der Erinnerung. Die verbundene körperliche Erregung ist deutlich reduziert und negative Gedanken können neu und positiver umformuliert werden. Zuvor belastende Erinnerungen werden als unproblematisch erlebt.

Diese Erfolge stellen sich aber nur dann ein, wenn die Therapie von ausgebildeten Therapeuten durchgeführt wird. Dann scheint EMDR deutlich effektiver zu sein als andere vergleichbare traumaspezifische Behandlungsmethoden.

Vorteile von EMDR

Im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden ist EMDR bei posttraumatischen Behandlungsstörungen kürzer und für den Betroffenen weniger belastend. Erfahrungsgemäß benötigt die EMDR-Therapie 40 Prozent weniger Behandlungsstunden als andere bewährte Verfahren.

Gibt es Risiken bei der EMDR-Therapie?

Obwohl EMDR einfach erscheint, ist die hochwirksame Therapiemethode nicht ohne Risiken. Wie bei jeder anderen Form von Psychotherapie kann es in einer EMDR-Behandlung zu einem zeitweiligen Anstieg der Belastungen kommen.

Folgenden Nebenwirkungen können auftreten:

Es kann zum Auftauchen nicht verarbeiteter und sehr belastender Erinnerungen kommen.
Während der Behandlungssitzungen können die Patienten intensive Emotionen und körperliche Empfindungen wahrnehmen, die im Zusammenhang mit dem zu bearbeitenden Erlebnis stehen. Diese als „Abreaktionen“ bezeichneten Reaktionen sind weder durch den Patienten noch durch den Therapeuten vorhersehbar.
In den ersten Stunden nach einer EMDR-Sitzung kann das Gehirn mit der Behandlung belastender Erlebnisse fortfahren. Es kann dadurch zu neu auftretenden Träumen, Erinnerungen und Gefühlen kommen, die möglicherweise sehr verstörend sind.

Blog-Eintrag 02

So funktioniert die Prolongierte Exposition nach Edna Foa

Die prolongierte Exposition nach  Edna Foa ist eine der ersten systematischen Konfrontationsmethoden bei der Behandlung der PTBS. Dabei wird die Traumatisierung durch den Patienten in der Psychotherapie berichtet. Durch die Anwesenheit des Therapeuten und dessen Rückfragen entsteht eine Art kontrolliertes Wiedererleben. Der Hippocampus bekommt die Möglichkeit, die einzelnen Aspekte der Traumatisierung Stück für Stück in die Biographie einzufügen, wie es auch bei anderen Erinnerungen geschieht. Das Wiedererleben von Flashbacks und Panikattacken ohne ersichtliche Auslöser erfolgt meist, weil genau dieser Prozess des Einordnens durch den Hippocampus bei der Traumatisierung nicht ausreichend stattgefunden hat.

Der Ansatz der Prolongierten Exposition

PE ist eine flexible Therapiemethode, die individuell an die Gegebenheiten und die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden kann. Es ist spezifisch darauf ausgelegt, Patienten zu helfen, traumatische Erlebnisse psychisch zu verarbeiten und die traumaverursachten Störungen zu reduzieren.

Durch die Therapie werden dabei nicht nur Angstsymptome reduziert, sondern PE sorgt auch für eine Zunahme an Vertrauen und Selbstvertrauen und verbessert verschiedene Alltagsfähigkeiten, insbesondere mit belastenden Situationen besser umgehen zu können und zwischen sicheren und unsicheren Situationen unterscheiden zu können.

Wie läuft die Prolongierte Exposition ab?

Im ersten Teil der Therapie durchlaufen die Patienten eine real stattgefundene angstauslösenden Situation immer wieder, indem diese möglichst detailreich nacherzählt wird. Dabei nähert sich die Nacherzählung immer mehr dem schlimmsten Punkt der Erinnerung – dem Hotspot – an, um diesen dann gezielt zu bearbeiten. Durch die Wiederholungen werden die bisher getrennt abgespeicherten Emotionen wieder mit dem Erlebten verknüpft und deren Wirkung mit jeder Wiederholung abgeschwächt.
Zusätzlich werden von den Sitzungen Tonaufnahmen angefertigt, die die Patienten zwischen den Sitzungen anhören.

Im zweiten Teil werden die Patienten mit an sich harmlosen Situationen konfrontiert, die bei ihnen aber mit der traumatischen Situation kognitiv verknüpft sind und daher große Anspannung und Angst auslösen können. Durch die wiederholte Erfahrung, dass das traumatische Erlebnis nicht erneut eintritt, löst man die kognitive Verknüpfung zwischen dem Trauma und der Situation.
Für die In vivo Exposition erarbeitet der Therapeut mit dem Patienten eine Hierarchie an vermiedenen Situationen, Orten und Aktivitäten, denen sich der Patient als Hausaufgabe aussetzt.

Wie sind die Erfolgsaussichten?

Nach einer erfolgreichen Behandlung erleben die meisten Betroffenen eine entlastende Veränderung der Erinnerung. Die verbundene körperliche Erregung ist deutlich reduziert und negative Gedanken können neu und positiver umformuliert werden. Zuvor belastende Erinnerungen werden als unproblematisch erlebt.

Diese Erfolge stellen sich aber nur dann ein, wenn die Therapie von ausgebildeten Therapeuten durchgeführt wird. Studien haben gezeigt, dass PE eine ähnlich gute Wirkung erzielt, wie EMDR.

Gibt es Risiken bei der Prolongierten Exposition?

Wie jede Therapiemethode, ist auch die Prolongierte Exposition nicht ohne Risiken. Wie bei jeder anderen Form von Psychotherapie kann es in einer Behandlung zu einem zeitweiligen Anstieg der Belastungen kommen.

Folgenden Nebenwirkungen können auftreten:

Es kann zum Auftauchen nicht verarbeiteter und sehr belastender Erinnerungen kommen.
Während der Behandlungssitzungen können die Patienten intensive Emotionen und körperliche Empfindungen wahrnehmen, die im Zusammenhang mit dem zu bearbeitenden Erlebnis stehen. Diese als „Abreaktionen“ bezeichneten Reaktionen sind weder durch den Patienten noch durch den Therapeuten vorhersehbar.
In den ersten Stunden nach einer -Sitzung kann das Gehirn mit der Behandlung belastender Erlebnisse fortfahren. Es kann dadurch zu neu auftretenden Träumen, Erinnerungen und Gefühlen kommen, die möglicherweise sehr verstörend sind.

Ich fühle mich ausreichend informiert und habe keine weiteren Fragen. Ich willige nach ausreichender Bedenkzeit in die geplante Behandlung mit Prolongierter Exposition ein und bin mit Tonaufnahmen, die nur mir zur Verfügung gestellt werden, während der Sitzungen einverstanden. Darüber hinaus habe ich den Text der Patientenaufklärung gelesen und verstanden. Ich hatte ausreichend Zeit, mich zu entscheiden. Ein Exemplar dieser Patientenaufklärungs- und Einwilligungserklärung habe ich erhalten.

Blog-Eintrag 03

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine der verbreitetsten und am besten untersuchten Psychotherapiemethoden. Sie kombiniert die kognitive Therapie und die Verhaltenstherapie.

Welche Behandlungsmethoden eingesetzt werden, hängt davon ab, um welches Problem, welche Erkrankung oder Störung es sich handelt. Die Grundidee der Therapie ist aber immer dieselbe: Was wir denken, wie wir uns verhalten und welche Gefühle andere in uns auslösen, hängt eng miteinander zusammen – und ist entscheidend für unser Wohlbefinden.

Was ist eine kognitive Therapie?

Der Begriff „kognitiv“ bedeutet „erkennen“. In einer kognitiven Therapie geht es also darum, sich über seine Gedanken, Einstellungen und Erwartungen klar zu werden. Das Ziel ist, falsche und belastende Überzeugungen zu erkennen und dann zu verändern. Denn jeder Mensch gibt ähnlichen Problemen unterschiedliche Bedeutungen.

Ein belastendes Denkmuster ist es zum Beispiel, aus einem Vorfall sofort negative Schlüsse zu ziehen, sie zu verallgemeinern und auf ähnliche Situationen zu übertragen. Ein anderes Beispiel für belastende Denkfehler ist die „Katastrophisierung“: Es geschieht etwas Beunruhigendes, und sofort entstehen übertriebene Sorgen, dass ein Unglück geschehen könnte.

Solche Denkmuster werden schnell zu einer „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“. Wenn ich zum Beispiel glaube, dass andere Menschen mich nicht mögen, verhalte ich mich ablehnend. In der Folge sind andere zu mir wahrscheinlich unhöflicher als zu anderen.

Mithilfe einer kognitiven Therapie kann man lernen, falsche Denkmuster zu erkennen und durch realistischere und weniger schädliche Gedanken zu ersetzen. Sie hilft dabei, klarer zu denken und die eigenen Gedanken besser zu kontrollieren.

Wie funktioniert eine kognitive Verhaltenstherapie?

In der Verhaltenstherapie geht man davon aus, dass menschliches Verhalten erlernt ist und daher auch wieder verändert oder neu gelernt werden kann. Es geht daher darum, ob bestimmte Verhaltensweisen einem das Leben erschweren. Dann wird daran gearbeitet, solche Verhaltensweisen zu ändern.

Was unterscheidet eine Verhaltenstherapie von anderen Psychotherapien?

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist problemorientiert. Konkrete aktuelle Probleme werden bearbeitet und Lösungen dafür gefunden, anstatt an der Vergangenheit zu arbeiten. „Hilfe zur Selbsthilfe“ steht im Vordergrund: Die Klient*innen sollen ihr Leben so schnell wie möglich wieder ohne therapeutische Hilfe bewältigen können. Dafür sollen aktuell belastende Denkmuster und Verhaltensweisen erkannt und verändert werden.

Wann ist eine Verhaltenstherapie sinnvoll?

Mögliche Einsatzgebiete sind:

Depressionen
Angst- und Zwangsstörungen
Suchterkrankungen
um körperlichen Erkrankungen wie chronischen Schmerzen, Tinnitus und Rheuma besser zu ertragen

Eine Verhaltenstherapie erfordert viel Eigeninitiative. Die Klient*innen müssen deshalb bereit sein, in den Sitzungen aktiv und offen mit den Therapeuten zu sprechen und auch zwischen den Sitzungen an den eigenen Problemen zu arbeiten. In einigen Fällen kann es notwendig sein, Medikamente einzusetzen, um die stärksten Symptome kurzfristig zu lindern und dadurch eine Psychotherapie erst zu ermöglichen.

Wie läuft eine Verhaltenstherapie ab und wie lange dauert sie?

Im ersten Gespräch stellt man seine Probleme kurz vor und äußert Wünsche und Erwartungen an die Therapie. Dann werden die Behandlungsziele und der Therapieplan gemeinsam vereinbart. Wenn sich die persönlichen Ziele im Verlauf der Therapie ändern, werden sie entsprechend angepasst.

Der eigentliche Therapieverlauf ist sehr individuell und vom jeweiligen Ziel abhängig. Manchmal werden Tagebücher eingesetzt und oft verschiedene Entspannungstechniken trainiert. Hauptsächlich wird jedoch gemeinsam daran gearbeitet, eigene Lösungsansätze in verschiedenen Situationen zu finden.

Die Dauer der Therapie ist von vielen Faktoren abhängig, z. B. von der Komplexität der Zielstellung, von der Ausprägung eines vorhandenen Verhaltens und von der eigenen Mitwirkung der Klient*innen. Im Schnitt sollte man mit 10 bis 12 Sitzungen rechnen. Die Therapie kann allerdings kürzer oder länger dauern.

Gibt es Nebenwirkungen?

Eine Psychotherapie kann auch unerwünschte Wirkungen haben:

zusätzliche Belastung und Ängste
vorübergehende Verschlechterung von Beziehungen

Wichtig ist es, dann offen mit dem Therapeuten darüber zu sprechen.